Crowdsourcing – Definition & Erklärung
Der Begriff Crowdsourcing setzt sich zusammen aus Outsourcing und Crowd. Gemeint ist, dass bestimmte Aufgaben und Prozesse an die Crowd ausgelagert werden. Bei der Crowd handelt es sich um die Masse der Internetnutzer oder um eine Community im Netz.
Crowdsourcing findet Anwendung in den unterschiedlichsten Bereichen und wird vor allem im Unternehmenskontext häufig genutzt.
Was ist Crowdsourcing?
Erstmalig verwendet wurde der Begriff Crowdsourcing vom US-amerikanischen Autor Jeff Howe. Zur Herleitung des Begriffs nannte Howe einige Beispiele aus der Praxis. So erklärte er, wie eine Projektmanagerin des National Health Museum in Washington über eine Fotoplattform verschiedene Projekte zügig und vor allem kostengünstig umsetzen konnte. Die Bilder auf der Plattform wurden von Hobbyfotograf*innen geschossen und gegen eine geringe Gebühr online zum Download angeboten.
Als weitere Beispiele für Crowdsourcing nannte Howe zum einen eine Online-Videoplattform, deren Inhalte für eigene Zwecke verwendet werden konnten und zum anderen ein Portal, auf dem spezifische menschliche Arbeiten angeboten wurden, die Computer noch nicht erfüllen konnten.
Mittlerweile gibt es unzählige Beispiele und Crowdsourcing hat sich in vielen Unternehmen etabliert. Die Auslagerung von Teilaufgaben sowie die Zusammenarbeit mit einem sogenannten Crowdworker ist in vielen Bereichen unverzichtbar, um effektiv Kosten einzusparen.
Ziel des Prozesses ist es, die Community im Internet mit in Unternehmensaufgaben einzubinden. Wird die Arbeit im Unternehmen zu viel, muss ausgelagert werden. Durch die Arbeitskraft vieler Menschen im Internet sowie mithilfe der Intelligenz der Masse gelingt es einem Unternehmen, umfassende Projekte zu bewältigen sowie neue Ideen und Lösungen für bestimmte Probleme zu entwickeln.
Das Prinzip des Crowdsourcings beschreibt also einen Prozess, in dem Aufgaben und Arbeitsabläufe an eine externe Online-Community weitervermittelt werden. So werden Kosten und Zeit eingespart. Im Vergleich zum klassischen Outsourcing, wird beim Crowdsourcing nicht auf einen einzelnen Dienstleister, sondern auf die Gemeinschaft tausender Internetnutzer*innen (Crowd) gesetzt. Man spricht dabei auch vom Nutzen der sogenannten Schwarmintelligenz.
Beispiele für Crowdsourcing
Crowdsourcing erfordert in der Regel kein hohes Budget und ist daher einfach anzuwenden. So werden Projekte nicht nur von großen Konzernen, sondern auch von kleineren Unternehmen und Start-ups, mithilfe von Crowdsourcing umgesetzt. Das wohl bekannteste Beispiel ist die Crowdsourcing-Plattform Wikipedia. An dem populären Online Lexikon kann jeder mitwirken, Beiträge verfassen und entfernen.
Wikipedia setzt auf die Intelligenz der Masse sowie auf gegenseitige Kontrollen und Korrekturen der Beiträge. Auf diese Weise erreichen die Artikel stets eine hohe Qualität, sodass Wikipedia sich zu einer der meistbesuchten Websites der Welt entwickelt hat.
Ein Beispiel für erfolgreiches Crowdsourcing in der Produktentwicklung stellt das dänische Unternehmen LEGO dar. Über die Website der Firma können Nutzer eigene Vorschläge für neue Produkte einsenden. Über die Ideen kann dann von Kunden abgestimmt werden. So entscheidet die Zielgruppe von LEGO also aktiv mit, welche Produkte als nächstes gelauncht werden. Wird eine Idee umgesetzt, erhält der Nutzer, der diese eingereicht hat, eine Beteiligung an den entsprechenden Verkaufserlösen.
Häufige Fragen und Antworten
Crowdsourcing bietet Unternehmen nur wenige Nachteile und Unmengen an Vorteilen. Der wohl attraktivste Grund dafür, Arbeitsprozesse auszulagern, ist die Kostensenkung. Crowdworker im Netz kosten nur einen Bruchteil eines Mitarbeiters oder externen Dienstleisters.
Kosten reduzieren
Kosten werden häufig in der Produktentwicklung eingespart. Bevor Crowdsourcing bekannt wurde, mussten Unternehmen viel Geld in die Marktforschung investieren, um herauszufinden, welche Produkte bei welcher Zielgruppe gut funktionieren. Mithilfe des Crowdsourcings können Kunden direkt befragt und gleichwertig verlässliche Prognosen entwickelt werden. Die Kosten bleiben dabei minimal.
Geschwindigkeit erhöhen
Ein weiterer Grund für Crowdsourcing im Unternehmen ist die Geschwindigkeit von Arbeitsprozessen. Manche Herausforderungen benötigen viel Zeit: Projektteams müssen gebildet und neue Prozesse geschaffen werden. Mithilfe von Crowdsourcing lässt sich für jedes Problem eine Lösung finden. Dabei sparen Unternehmen nicht nur wertvolle Zeit, sondern auch Geld.
Qualität steigern
Bekannte Unternehmen setzen auf Crowdsourcing, um Ideen für neue Produkte sowie Feedback zu bestehenden Produkten einzuholen. So können Unternehmen stets für eine hohe Produktqualität sorgen. Schließlich weiß die eigene Zielgruppe am besten, was es zu verbessern gibt.
Neben den unzähligen Vorteilen kann Crowdsourcing auch Nachteile mit sich bringen. Der wohl relevanteste Grund gegen Crowdsourcing ist negative PR als Folge von kostengünstigen Auslagerungen. Vor allem in den Bereichen Design und Fotografie erhalten Unternehmen immer wieder Vorwürfe, dass die Marktpreise unter Crowdsourcing leiden und dass dadurch immer weniger Experten beauftragt werden.
Crowdworking meint das Auslagern von Arbeit an eine Community im Internet (Crowd). So verfügen Unternehmen über eine große Auswahl verschiedener Arbeitskräfte mit diversen Fähigkeiten. Das sorgt zum einen für die Gewährleistung von hoher Qualität und zum anderen für eine schnelle Aufgabenabwicklung.
Die Akteure beim Crowdworking sind sogenannte Crowdworker: Menschen, die von überall auf der Welt an Crowdsourcing-Projekten mitwirken können. Im Internet gibt es dazu auch explizite Plattformen, auf denen Crowdworker passende Projekte finden können.
Quellen
- Gabler Wirtschaftslexikon. Crowdsourcing. Ausführliche Definition im Online-Lexikon. Springer Gabler | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH.
https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/crowdsourcing-51787
- IT-BUSINESS. Definition – Was ist Crowdworking? Vogel IT-Medien GmbH. Augsburg.
https://www.it-business.de/was-ist-crowdworking-a-895700